Im Erdkunde-Unterricht an der Thomas-Morus-Schule hatten sich die Schüler der 8c mehrere Wochen mit dem Tropischen Regenwald beschäftigt: Welches Klima herrscht dort, wie hoch werden die „Urwaldriesen“ und wer lebt eigentlich in diesen unendlichen Gebieten? Am Ende staunten sie nicht schlecht, als sie von ihrem Lehrer Michael Schwarzwald erfuhren, dass es mitten in Osnabrück einen echten Regenwald in Miniaturausgabe gibt.Schnell war dort – im Botanischen Garten – ein Besuchstermin für das Programm „Einmal Amazonas und zurück – als Regenwaldforscher unterwegs“ gebucht.
Einen Vormittag lang konnten die Mädchen und Jungen nun mit typischen Forscherinstrumenten im Tropenhaus auf Entdeckungstour gehen. Den Stockwerkbau oder den Wasserkreislauf in diesem empfindlichen Lebensraum „in echt“ kennen zu lernen war für alle natürlich viel spannender, als diese Zusammenhänge aus dem Lehrbuch zu erfahren.
Nicht neu war ihnen zwar die Mitteilung, dass der Mensch täglich riesige Regenwaldgebiete vernichtet, um wirtschaftliche Vorteile zu erzielen. Allerdings waren erst hier die jungen Forscher wirklich betroffenen von der Erkenntnis, dass auch wir in Europa für diesen Raubbau mitverantwortlich sind. Sei es die Rindermast, der Anbau von Ölpalmen oder die Gewinnung von Tropenholz, das immer noch aus illegalem Einschlag in großen Mengen zu uns gelangt – die Schülerinnen und Schüler werden in Zukunft genauer hinsehen. Inzwischen haben die ersten ihre Forschungen auf das private Umfeld ausgedehnt und so etwa Fragen nach der Herkunft der Terrassendielen zuhause gestellt. Vielleicht schafft es eine junge Generation, sich für eine gerechtere Welt einzusetzen?
Michael Schwarzwald