Für eine friedliche Lösung und eine gewaltfreie Schule

Streit und Probleme mit Klassenkameraden und Mitschülern können einem das Leben schwermachen und den Spaß an der Schule und dem Lernen ziemlich verderben. Ungelöste Konflikte können sich hochschaukeln, so dass Freundschaften zerbrechen oder gar handfeste Streitereien daraus entstehen.

Natürlich sind Konflikte und Meinungsverschiedenheiten normal, doch meist will jeder Beteiligte als Sieger aus dem Konflikt hervorgehen. Schnell kann es zu unfairen Argumenten, Beleidigungen und körperlicher Gewalt kommen. Erstrebenswert ist dagegen eine konstruktive Streitkultur, bei der es darum geht, eine gemeinsame Lösung zu finden. Weil dieses oft so schwer ist, kann der freiwillige Weg zu den Konfliktlotsen wertvolle Hilfe leisten, damit beide Streitpartner am Ende zufrieden sind.

Für dieses wertvolle Ziel machen sich Schülerinnen und Schüler der Thomas-Morus-Schule stark. Unter der Anleitung vom Schulsozialarbeiter Christoph Weiß absolvieren Schülerinnen und Schüler aus den Klassen 8 – 10 die anspruchsvolle Ausbildung zum Konfliktlotsen. Die Ausbildung erfolgte in einem dreitägigen Intensivseminar mit auswärtiger Unterbringung in der Jugendbildungsstätte Haus Maria Frieden in Rulle. Mit einer freiwilligen Arbeitsgemeinschaft am Donnerstagnachmittag geht es in der Schule weiter.

VERMITTELN

Während der Ausbildung gibt es viel über Konflikte und Gesprächsführung zu lernen. Für ein erfolgreiches Streitschlichtungsgespräch ist es erforderlich, eine vertrauensvolle Gesprächsatmosphäre zu schaffen. Ganz wichtig ist das genaue Zuhören, das Wahrnehmen der Körpersprache und das richtige Verständnis der Konfliktgründe. Wenn es dem Konfliktlotsen gelingt, nicht Partei zu ergreifen, sondern die Streitenden wieder miteinander ins Gespräch zu bringen, kann eine gemeinsame und friedliche Lösung gefunden werden. Diese wird in einem Schlichtungsvertrag schriftlich festgehalten. Während der Schlichtung müssen die Konfliktlotsen darauf achten, dass bestimmte Gesprächsregeln eingehalten werden: ausreden lassen, zuhören, keine Beleidigungen und Beschimpfungen, Offenheit für Lösungsvorschläge…… Alles gar nicht so einfach. In Rollenspielen und Übungen wird das neue Wissen und die neue Haltung erprobt und mit der Gruppe reflektiert.

Die Konfliktlotsen sind für bestimmte Klassen zuständig, in denen sie sich vorstellen und einen guten Kontakt herstellen. So wissen die Schülerinnen und Schüler an wen sie sich im Streitfall wenden können. Alle Gespräche bleiben vertraulich mit garantierter Schweigepflicht.

Wir freuen uns riesig über den Beitrag der Schülerinnen und Schüler zur Verbesserung des Schulklimas und zur Vermeidung von Gewalt. Ein besonderer Dank geht an den Förderverein der Thomas-Morus-Schule, der das Projekt finanziell erheblich unterstützt.