Ein neues Kalenderjahr beginnt…
Schulleiter Matthias Wocken am 11.01.2018
2018 hat begonnen und auch die Thomas-Morus-Schule hat am 08. Januar den Unterrichtsbetrieb nach den Ferien wie gewohnt wieder aufgenommen. Viele lachende Gesichter und der Zuruf „Frohes neues Jahr“ begegneten mir an den vergangenen Tagen. Die große Herzlichkeit im Umgang der Mitglieder unserer Schulgemeinschaft ist für mich auch nach nun eineinhalb Jahren vor Ort immer noch etwas Besonderes und ich danke allen Beteiligten für dieses einfach gute Miteinander.
Gestern Morgen begrüßte das Kollegium unserer Schule das neue Jahr im Schuljahresanfangsgottesdienst, der von Frau Brand und Frau Tiemann vorbereitet wurde. Im Meditationsraum machte sich Pastor Dr. Stecker mit uns Gedanken zum Thema „Zeit“. Es ist wichtig, dass wir uns alle gemeinsam reichlich davon nehmen. Mal sehen, was aus den guten Vorsätzen im schnell zurückkehrenden Alltag wird.
Nun ist die Wiederaufnahme des Unterrichts nach Schulferien ja nicht wirklich etwas, worüber es sich zu schreiben lohnt – aber speziell nach diesen Ferien finde ich es doch wichtig, diesen Moment herauszustellen. Denn so einen aufregenden Einstieg wie in die gerade vergangenen Weihnachtsferien hatte die Schulgemeinschaft der TMS noch nie… Radio, Fernsehen, Onlinedienste und nicht zuletzt die Zeitung berichteten kurz vor den Ferien plötzlich über unsere Schule. Zumeist freuen wir uns über eine breite Öffentlichkeit. Wir freuen uns, wenn über das, was bei uns an der Schule an tollen Aktivitäten läuft, über besondere Schülerleistungen oder über die gelungene Teilnahme an einem Wettbewerb berichtet wird. Am Montag vor Ferienbeginn wurden wir jedoch mit einem Zeitungsartikel konfrontiert, der sowohl in der Leserschaft als auch und vor allen Dingen in unserer Schulgemeinschaft Angst und Sorgen auslöste: „Tuberkulose an Osnabrücker Schule aufgetreten“. Eine Mutter schrieb in einem sozialen Netzwerk: „Bingo! Genau zu dieser Schule geht mein Sohn.“.
Tatsächlich hatte man bei zwei Lehrkräften unserer Schule eine geringgradig ansteckende Tuberkulose diagnostiziert. Unverzüglich mit Bekanntwerden waren beide Lehrer dem Gesundheitsdienst für Landkreis und Stadt Osnabrück gemeldet worden und die Schule handelte ab diesem Zeitpunkt entsprechend der Anweisungen der zuständigen Beratungsstelle. All diese Vorgänge bedürften näherer Beschreibung und liegen teilweise schon länger zurück. Handlungsbedarf über das geschehene Melden hinaus bestand zu keinem Zeitpunkt. Erst in dem Moment als der Gesundheitsdienst festgestellt hatte, dass die Infektion beider Lehrkräfte auf den gleichen Erregerstamm zurückging, wurde seitens des Amtes entschieden, dass man sich auf die Suche nach dem möglichen „Urstamm“ macht. Am naheliegensten ist die Suche am Ort der größten Schnittmenge beider Infizierter, an deren Arbeitsplatz. Und so informierten wir kurz vor den Weihnachtsferien unsere Elternschaft, um noch vor der verdienten freien Zeit möglichst alle Informationen zu geben, die auftretende Fragen beantworteten.
Mir ist es ein großes Anliegen, der gesamten Schulgemeinschaft, besonders aber all unseren Eltern, ganz herzlich für die Art des Umgangs mit diesem zunächst so bedrohlich erscheinenden Thema zu danken. Jeder Anruf, jedes persönliche Gespräch und jegliche Diskussion um die tagesaktuellen Fragen waren sachlich, menschlich und zielführend. Unsere Gemeinschaft, das Verlassenkönnen aufeinander, hat sich an diesen besonderen Tagen bewährt. Innerhalb der Schule hat es uns sogar noch enger als Gemeinschaft zusammengeschweißt. Lehrer und Schüler sind zusammengerückt und somit gewinnen wir der ganzen Aufregung tatsächlich noch etwas Gutes ab.
Jetzt bleibt der große Wunsch aus Sicht der Schule, dass wir bei der nun anlaufenden Testung nur wenige, am besten gar keine weiteren Infizierten finden. Statistisch erscheint das fast aussichtslos, weil bei der Anzahl unserer Menschen der ein oder andere stille Träger wie in jeder großen Personenansammlung dabei sein wird. Aber tatsächlich Erkrankte finden wir hoffentlich nicht.
Bezüglich unserer betroffenen Lehrkräfte kann ich heute glücklich schreiben, dass sie tuberkulosefrei sind und ihrer Arbeit wieder nachgehen können.
Wir sind nicht die einzige Schule, die mit dem Thema Tuberkulose zu tun hat, aber wir sind eine der wenigen Schulen, die mit dieser Thematik medienöffentlich umgehen muss. Dankenswerterweise war jeder einzelne Bericht sachlich. Und der Umgang mit der Thematik war zu jedem Zeitpunkt zielführend – dafür danken wir allen berichtenden Medien. Sollte es weitere Neuigkeiten geben, werden wir informieren.
Während der Weihnachtsferien bekamen wir spannenden Besuch in der Schule. Der ehemalige Schulleiter der Thomas-Morus-Schule, Erich Goer, besuchte gemeinsam mit unserem ehemaligen Kollegen Janudin Setiawan als Übersetzer und einer Vertreterin unseres seit Jahren unterstützten Projekts „HAMBA Yogyakarta“ – besser unter dem Titel „Mutter Lestari“ bekannt, die versammelte Schulleitung. In einem spannenden Bericht erzählten uns die Besucher, was u. A. mit den jahrelangen treuen Spenden der Schulgemeinschaft in Indonesien aufgebaut wurde. Informationen findet jede/r Interessierte unter: www.hambafoundation.org .
Wir sagen im Namen der Foundation allen Spendern erneut ein herzliches „Vergelt’s Gott“. Das, was u. A. durch einen Teil des jährlichen Erntedankmarktes am anderen Ende der Welt über Jahre wachsen konnte, ist unglaublich beeindruckend. Und allen Beteiligten war am Besuchstag nochmal sehr schnell klar, dass wir Deutsche, denen es in unserem hoch zivilisierten Land sehr gut geht, verpflichtet sind, wann immer es uns möglich ist, zu helfen. Wir haben also unseren Besuchern versprochen, dass wir selbstverständlich weiter unterstützen und noch viele Fortschritte ermöglichen wollen.
Einen lieben Gruß an die gesamte Schulgemeinschaft – verbunden mit dem Wunsch auf einen guten Zeugnisdurchlauf nach dem ersten Halbjahr, der mehr Chancen als Sorgen wachsen lässt (sollten Sorgen aufgrund von schlechten Leistungsbeurteilungen auftreten, bitte ich Sie, liebe Eltern, sich mit den jeweiligen KlassenlehrerInnen direkt in Verbindung zu setzen [Elternsprechtage am 08. und 09. Februar 2018], um gemeinsam nach Förder- und damit Veränderungsmöglichkeiten zu suchen).