Man spürt in der Schule, dass sich die gesamte Schulgemeinschaft mit einem dunklen Kapitel der deutschen Geschichte beschäftigen will:

Das Projekt „Gedenken in die Stadt tragen“ beginnt langsam. Unsere Aula zeigt erste Vorbereitungen.

Friede ist nicht Abwesenheit von Krieg. Friede ist eine Tugend,

eine Geisteshaltung, eine Neigung zu Güte, Vertrauen und Gerechtigkeit.“

Baruch de Spinoza (1632–1677), niederländischer Philosoph

Mahnung an die Lebenden

In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 brannten in Deutschland zahlreiche Synagogen. Auch in Osnabrück wurde das jüdische Gotteshaus an der heutigen Alten Synagogen-Straße in Brand gesetzt, jüdische Bürger verfolgt, misshandelt oder ermordet sowie jüdische Geschäfte und Wohnungen geplündert.

Jährlich wird an die Verbrechen und die Opfer dieser Nacht im Rahmen einer zentralen Gedenkfeier der Stadt Osnabrück erinnert, seit dem Jahr 2001 werden sie durch Osnabrücker Schulen ausgerichtet.

Nach 2005 wird unsere Schule erneut die Gedenkveranstaltung des 9. Novembers 2019 gestalten. Sie wird unter dem Motto:

„Das Gedenken in die Stadt tragen“ stattfinden.

Da der 9. November ein Samstag (Sabbat) ist, wird der Festakt im Schloss am 10.11. durch die Stadt Osnabrück in der Aula des Osnabrücker Schlosses durchgeführt.

Unter der Überschrift „Das Gedenken in die Stadt tragen“, wollen alle Schülerinnen und Schüler der Thomas-Morus-Schule diejenigen Stolpersteine in der Stadt, die für jüdische Mitbürger verlegt worden sind, mit einer Schülergruppe „besetzen“, putzen, Passanten Auskunft geben, etc.. Somit erreichen wir eine breite Öffentlichkeit zum Erinnern, wir erinnern in der Öffentlichkeit und nicht im abgeschlossenen Raum des Schlosses.

Das einzelne menschliche Schicksal steht dabei im Vordergrund – wir wollen nicht pauschal gedenken, sondern den einzelnen Menschen hinter jedem Stein bewusst machen, „aufleben“ lassen.

Dieses Gedenken ist losgelöst vom Festakt und soll in den Projekttagen vom 30.9. bis 2.10. vor den Herbstferien stattfinden.