Schulleiter Matthias Wocken am 22. November 2021

Endlich! – Ergänzung vom 25.11.21: Da stimmten die Zahlen dann wohl doch nicht… 

Endlich begrüßt mich morgens als erste Nachricht der regionalen Zeitung auf meinem Handy eine positive Coronanachricht. Ich kann es gar nicht fassen und lese zur Sicherheit noch einmal nach. Osnabrück hat tagesaktuell eine Inzidenz von 79,8 und ist damit bundesweit die Kommune mit der drittniedrigsten Inzidenz. Das erscheint mir zwar im Rückgriff auf unsere Coronahistorie als gar nicht so gering, aber ist natürlich im Bundesvergleich wirklich deutlich günstiger als beispielsweise der Wert im Emsland: 306,5.

Mir wird allerdings beim weiteren Nachsinnen schmerzlich bewusst, wie lange wir uns nun schon mit Regelungen infolge der weltweiten Pandemie beschäftigen. Jeder Schultag beginnt mit dem Blick auf die momentane Situation und in das Mailpostfach des Ministeriums. Diese eingekehrte Routine hätte ich Silvester 2020 noch für Fiktion gehalten.

Gerade sind wir in der Schule eine Kohorte geworden. Zunächst schwer verständlich, dass sich die Situation vermeintlich lockert, obwohl sich die Infektionszahlen in Deutschland explosionsartig nach oben schrauben. Bei genauerer Betrachtung bleibt jedoch die Nachverfolgung möglicher Ansteckungen im gleichen Stil wie bisher erhalten. Und der Nebeneffekt im Schulalltag ist gewaltig: Wir machen wieder Unterricht nach Plan und alle Schüler*innen dürfen sich auf unserem gesamten Schulhof bewegen. Die jüngeren kannten bis heute gar nicht alle Ecken des Geländes.

Für unsere Schulgemeinschaft war die Rückkehr zu unseren angestammten Unterrichts- und Pausenzeiten ein Segen. Wir spüren so etwas wie „Ruhe im Alltag“. Unser soziales Miteinander kehrt in Ansätzen zurück wie es einmal war. Diese Schritte sind menschlich absolut richtig und unterstützenswert. Daneben bleibt natürlich die Wachheit im infektionsverhindernden Umgang. Unser schuleigener Hygieneplan verdeutlicht allen, wie man sich und andere vor möglichen Ansteckungen schützt.

Und jetzt höre ich auch noch unseren Schulgong. Wahrscheinlich haben sich einige junge Schüler*innen und auch neue Kolleg*innen erschrocken, weil sie ihn nie zuvor gehört haben. Herrlich, Schule ist in Teilen wieder spürbar wie früher. Ich hätte nie gedacht, dass ich dieses Geräusch einmal bewusst und mit Freude wahrnehme.

Ich hoffe, dass alle Verantwortlichen bei den kommenden Maßnahmen immer genau diesen Schulalltag in den Blick nehmen und wir aus unseren vielen Regelungen in den vergangenen Monaten gelernt haben, dass zentral, im Mittelpunkt aller Bemühungen immer nur eines stehen muss: Der Mensch!

Ein kleines Gebet des Schweizer Kapuziner Mönchs Anton Rotzetter macht unser gelebtes Fundament an der Thomas-Morus-Schule deutlich:

„Gott, ich brauche einen Fels, um darauf zu stehen in dieser fließenden Welt. Ich brauche einen Boden, der nicht wankt in dieser bebenden Welt. Ich brauche einen Weg, um mich nicht zu verirren in dieser wüsten Welt. Ich brauche einen Stock, um mich zu halten in dieser gefährlichen Welt. Ich brauche jemanden, der mich nicht im Stich lässt in dieser trügerischen Welt. Gott, sei Du mir Fels, sei Du mir fester Boden, sei Du mir Weg und Stock, sei Du mein Du – jetzt und alle Tage meines Lebens.“

Lasst uns alle miteinander weiter gut aufeinander aufpassen!