Hinter der gesamten Schulgemeinschaft liegen tief prägende Projekttage vom 30.09. bis zum 02.10.2019.
Viele von uns haben am Ende auf dem überdimensionalen Stolperstein in der Aula für die Unterstützung des Artikels 1 unseres Grundgesetzes unterschrieben. Wir alle haben die Hoffnung, dass sich durch unser waches Beobachten und aktives Mitgestalten unserer Gesellschaft die Geschehnisse des dritten Reiches niemals wiederholen werden.
DANKE für die Tiefe und Ernsthaftigkeit der letzten Tage an die gesamte Schulgemeinschaft!
GEDENKEN AN NOVEMBERPOGROM 1938
Schüler der Thomas-Morus-Schule Osnabrück putzen Stolpersteine
Rund 480 Schüler pflegten am Dienstagvormittag die 145 in der Innenstadt verteilten Stolpersteine. Mit Blumen und Kerzen schmückten sie die Gedenktafeln und informierten Passanten über die ehemaligen Anwohner. Die elfjährige Birte informierte vor einem Haus in der Krahnstraße über das Leben und Schicksal der Gertrud David. Sie findet die Projekttage ihrer Schule gut, denn während der Aktion der Schüler in der Innenstadt seien viele Passanten stehen geblieben. „Jetzt stolpert man wirklich über die Steine“, erklärte die Schülerin, während ihre Mitschüler Blumen an Fußgänger verteilten.
Gedenken in die Stadt tragen
Felix Trentmann, Lehrer an der Thomas-Morus-Schule, erklärte die Wichtigkeit der Putzaktion. Man wolle das Bewusstsein der Schüler und Osnabrücker Passanten für die Schreckenstaten des Nationalsozialismus schärfen. Besonders in einer Zeit, in der die letzten Zeitzeugen versterben, wolle man das Gedenken in die Stadt tragen und nicht auf offizielle Veranstaltungen beschränken. Zur Vorbereitung hätten die Lehrer ihre Schüler sorgfältig informiert, Filme gezeigt und die Biografien erörtert.
Vorbereitung auf die offizielle Gedenkfeier
Alljährlich gestalten Osnabrücker Schulen die Gedenkfeier zur Erinnerung an die Pogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938. In dieser Nacht brannten in Deutschland unzählige Synagogen, jüdische Geschäfte und Wohnungen. Auch in Osnabrück wurde die Synagoge in Brand gesetzt und Menschen jüdischen Glaubens verfolgt. Die Thomas-Morus-Schule übernimmt in diesem Jahr die Planung der Feier. Die Stolperstein-Putzaktion als Teil der Projekttag diente zur Vorbereitung.