Ohne Eiswürfel geht nichts mehr – Klasse 10b der Thomas-Morus-Schule beteiligt sich an Investoren-Planspiel
Voll des Lobes zeigte sich Roland Twyrdy vom Bildungswerk der Niedersächsischen Wirtschaft nun von der Thomas-Morus-Schule. Anlass war die Verkaufsmesse im Rahmen des Investor-Planspiels mit der Klasse 10b. Fünf Gruppen präsentierten dort ihre Ergebnisse einer streng durchgetakteten Arbeitswoche. Dabei galt es, einen Kühlschrank zu entwerfen und zu vermarkten. Die Erkenntnis für die Gäste: Ohne Eiswürfelbereiter und Anbindung an Smartphone oder Tablet-PC geht heute nichts mehr.
Mit großem Eifer und Ehrgeiz, so Twyrdy, hatten sich die Schüler an ihr Projekt begeben, jeden Tag 13 Seiten Zahlenkolonnen und Zwischenergebnisse studiert und auf dieser Grundlage weitere Schritte für ihre Unternehmen geplant.
Die Vielzahl der Aufgaben war nur im Team zu schaffen. Und genau das war eines der Lernziele des Spiels. Schließlich galt es, sich in betriebswirtschaftliche Abläufe, Kennzahlen und Szenarien einzuarbeiten, Aufgaben zu verteilen und am Ende gemeinsam zu einem vorzeigbaren Ergebnis zu kommen. Dies war augenscheinlich allen fünf Gruppen in herausragender Weise gelungen. Bei der anschließenden Abstimmung lagen die Ergebnisse recht dicht beieinander, auch wenn der Kühlschrank „Cold Future“ am Ende die Nase vorn hatte.
Die originellste Produktidee hatte dagegen Nevera. „Cooler than cool“ lautete der Werbeslogan der Gruppe, deren Kühlschrank als Butler mit Rollen und Akku ausgestattet sein sollte. Als weitere Besonderheit hatten sich die Schüler ein mit PIN-Code gesichertes Fach für alkoholische Getränke ausgedacht.
Mit ins Rennen geschickt hatte die Firma Hellmann fünf ihrer Auszubildenden. Die sollten auf diese Weise Einblicke in Management-Prozesse erhalten, und die Schüler bekamen Kontakt zur realen Arbeitswelt.
Der Logistiker unterstützt das Projekt seit Jahren und hat so auch schon Bewerbungen von Thomas-Morus-Schülern erhalten, berichtete Personalreferentin Eva Barkey. Dies sei aber nicht die einzige Motivation, das Planspiel zu unterstützen. Schließlich gehörten Marktentscheidungen sonst nicht zum Ausbildungsalltag der Azubis. Außerdem könnten sich dort auch ruhigere Charaktere einmal hervortun und, nicht zuletzt mache das Projekt allen Beteiligten richtig Spaß. „Die machen sich wirklich schick“, so Barkey im Vorfeld, und das konnten die Messebesucher an diesem Abend bestätigen.
Äußerlichkeiten vielleicht, aber auch Spielleiter Twyrdy war aufgefallen, dass der Umgang untereinander und Fremden gegenüber an der Thomas-Morus-Schule sehr aufgeschlossen wirkt. „Hallo und guten Tag“ habe es ihm allenthalben entgegengeklungen. Er komme in viele Schulen und wisse deshalb, das sei heute nicht mehr selbstverständlich. Daneben hätten die teilnehmenden Schüler viel Durchhaltevermögen bewiesen.
Überrascht hat das Annette Schierhölter nicht. Als Klassenlehrerin war sie sich sicher, dass ihre Schüler die Herausforderung annehmen und sich bewähren würden. Vom Ergebnis zeigten sich auch Wirtschaftslehrerin Gabriele Börger und Schulleiter Matthias Wocken begeistert. Der war vor allem begeistert davon, wie selbstverständlich die Schüler mit Computer, Power-Point-Präsentationen und Film als Medium umgehen. „Respekt“, so Wocken, „ damit habt ihr Fähigkeiten bewiesen, die ihr im Unterricht nicht jeden Tag zeigen könnt.“
(Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung: 15.