Podiumsdiskussion „Flucht und Vertreibung“ am 08. März 2017

Schulleiter Matthias Wocken am 09.03.2017

„Und beim dritten Mal hat es dann geklappt. Aber das Wasser war sehr kalt und es hat 1500,- Dollar gekostet.“

Yousef aus der 7. Klasse berichtet von seiner Flucht über das Meer von der Türkei nach Griechenland. Und in der Aula ist es totenstill. Fast 300 Schülerinnen und Schüler hängen an seinen Lippen und lauschen dem Bericht des Zwölfjährigen, der alleine, ohne seine Familie, von Syrien bis nach Osnabrück geflüchtet ist. Mich schaudert bei dem Gedanken, dass mein Sohn dieses Schicksal hätte erleiden müssen. Unvorstellbar, was Flucht im Jahr 2017 immer noch bedeutet. In unserer hochzivilisierten Gesellschaft haben wir trotz aller historischer Vorerfahrung immer noch solche Schicksale. Ich danke Dina, Bashar, Yonas und  Yousef, die uns an ihren Schicksalen im Rahmen der Podiumsdiskussion haben teilhaben lassen. Ich danke aber auch unseren Schülerinnen und Schülern sowie den Gästen aus der Dom- und Angelaschule und der IGS Eversburg, die sich, für mich faszinierend, auf das Thema eingelassen haben und offene Herzen in der Diskussion offenbarten. Solange wir derart miteinander umgehen, hat fehlgeleitetes Gedankengut keine Chance auf Verbreitung. Darüber freue ich mich sehr.