Stellungnahme des Stiftungsrates der Schulstiftung im Bistum Osnabrück
zur Aktion „#outinchurch – für eine Kirche ohne Angst“
Im Rahmen der Initiative „#outinchurch“ sowie einer Fernsehdokumentation am 24.01.2022 haben sich 125 queere Menschen in der katholischen Kirche geoutet und ihre Situation beschrieben, die häufig von der Angst geprägt ist, ihren Arbeitsplatz zu verlieren, wenn ihre sexuelle Orientierung und Lebensweise bekannt wird. Wie in den Einstellungsgesprächen angesprochen, war die Schulstiftung immer und wird auch künftig ein verlässlicher Arbeitsgeber für ihre queeren Mitarbeiter:innen sein. Sie sind eine Bereicherung für unsere Schulen und wertvolle Begleiter:innen für Schüler:in-nen in der Phase ihrer sexuellen Orientierung.
Doch diese Praxis ist nicht ausreichend. Daher mahnen wir gemeinsam mit Bischof Dr. Franz-Josef Bode eine längst überfällige kirchliche Debatte an über die Loyalitätsanfor-derungen der Grundordnung des kirchlichen Dienstes. Einzelfallregelungen sind keine Lösung, weil sie Unsicherheiten nicht beseitigen und Machtmissbrauch Vorschub leis-ten. Wir stimmen daher dem Bischof zu: „Es ist dringend notwendig, für alle Seiten ver-lässliche Lösungen zu finden. Daran arbeitet der Reformprozess Synodaler Weg. Diese Fragen werden dort auf systemischer Ebene bearbeitet und in der nächsten Woche bei der 3. Vollversammlung in Frankfurt in die Diskussion gegeben. So soll eine Verbesse-rung der derzeit mehr als unbefriedigenden Situation aktiv vorangetrieben werden.“
Dies muss aus unserer Sicht auch zur Veränderung der Grundordnung führen. Denn, so der Bischof weiter, „die Grundbotschaft der Kirche ist Gottes vorbehaltlose Liebe für alle Menschen – in ihrer Vielfalt und Einzigartigkeit. Das muss auch für alle Beziehungen gelten, sofern sie von Liebe und gegenseitiger Achtung getragen sind.“