The platoon experience 2017

Wir, 14 Schüler des Wpk Politik der Thomas-Morus-Schule (2016/2017) sind mit Herrn Trentmann und mit Herrn Ostendorf für 4 Tage nach Belgien, dem Hauptkriegsgebiet des 1. Weltkrieges in Europa gefahren.

Direkt am Menentor in Ypern, einer der Hauptgedenkstätten der Alliierten war unsere Unterkuft in einem schönen Jugendgästehaus.

Dort haben wir uns selbst ein Bild über den ehemaligen Frontverlauf bei Ypern und mit der dritten Flandernschlacht des ersten Weltkrieges befasst. Nach unserer Ankunft besuchten wir das Flandes Fields Museum in der Tuchhalle in Ypern. Hier wird eine Ausstellung zum Ersten Weltkrieg gezeigt. Im Sonderaustellungsbereich ging es um die dritte der insgesamt vier Flandernschlachten, die vor genau 100 Jahren stattfand.

Die dritte Flandernschlacht begann im Sommer 1917 im sogenannten Ypernbogen.

Die Stadt Ypern wurde nach der vollständigen Zerstörung durch Beschuss von drei Seiten ab 1919 wieder aufgebaut.

Direkt neben unserer Unterkunft am Menen Tor (engl. Menin Gate) findet jeden Abend der „last post“, eine Erinnerung im  Gedenken an die 600.000 gefallenen Soldaten im Umkreis von Ypern statt. Wir haben selbst an dieser Veranstaltung, die von zahlreichen Angehörigen der gefallenen Soldaten besucht wird, teilgenommen und einen Kranz abgelegt. Merle Steiner aus unserer Gruppe hat sehr bewegend das Lied „In Flander’s Fields“ auf der Geige gespielt.

Später waren wir in Zonnebeke (in der Nähre Yperns) und haben uns dort Schützengräben angeschaut.

Um einen Eindruck der Belastung der Soldaten zu haben, sind wir in einer Uniform mit Gewehr und kompletter Ausrüstung, wie die australischen Soldaten vor 100 Jahren, einen Weg gelaufen, auf dem während der dritten Flanderschlacht ein Blutbad beim Sturm auf Passchendale stattgefunden hat. Jeder von uns hat eine Identität von damals gefallenen oder überlebenden Soldaten angenommen. Nach und nach haben wir auf dem Weg angehalten und einige von uns „starben“ wie Soldaten von damals oder wurden schwer „verwundet“ .

Die Fahrt war eine sehr intensive, schöne aber auch befremdliche sowie zum Teil harte Erfahrung für uns alle und wir haben uns sehr gefreut mitgemacht zu haben.

Unsere Einstellung zum Krieg hat sich durch diese Fahrt verändert und wir sehen den Krieg vor 100 Jahren ganz anders als zuvor – was ein sinnloses Leid…

 

Anna Braun, Klasse 10

 

Copyright der Fotos: Martin Lengemann, Die Welt