09. November – Schicksalstag der Deutschen

09. November – eine Straßenaktion der Klasse 10c mit ihrem Lehrer Michael Schwarzwald

Vielleicht war es ein Glück, dass vormittags jüngere Leute, die in der Stadt unterwegs sind, wenig Zeit haben. Und dass ältere sich gerne auf ein Gespräch einlassen und wirklich Interessantes zu erzählen haben. So war es bei der Aktion, die die 10c am 9. November auf dem Theaterplatz – eigentlich Platz der Deutschen Einheit ! – durchgeführt hat.

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„Schicksalstag der Deutschen“ – so wird der 9. November manchmal bezeichnet, weil auf diesen Tag in der Geschichte manches wichtige Ereignis fällt. Zwei davon haben mit Hitler zu tun, wie die Pogromnacht 1938, bei der in einer Nacht tausende jüdischer  Gotteshäuser und Geschäfte und Wohnungen im ganzen Land überfallen und zerstört wurden. An einem anderen Tag, nämlich am 9.11.1989, öffnete sich plötzlich und unerwartet die Bertliner Mauer, der Anfang vom Ende der DDR.

Nachdem die Schülerinnen und Schüler die erste Scheu überwunden hatten, gingen sie auf alle Menschen zu, die den Platz passierten und nicht gerade total gestresst aussahen. Und dann konnte man den vorbereiteten Fragebogen oft total vergessen.  Viele freundliche Osnabrücker ließen sich auf ein Gespräch ein und erzählten gerne aus ihrer Erinnerung. Dabei gab es manche Geschichte, die man nicht  so leicht vergessen wird. Da war zum Beispiel die alte Dame, die von ihrer jüdischen Freundin im Haus gegenüber erzählte und von dem schrecklichen Erlebnis, als die Familie eines Tages von fremden Männern abgeholt wurde. Oder der Mann, der von seiner Flucht über die scharf bewachte Grenze der DDR berichtete.

Am Ende stand für alle die Erfahrung, dass der Geschichtsunterricht nicht zum Lernen für den nächsten Test da ist, sondern wirklich etwas mit unserem Leben zu tun hat!

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