Natur- und Artenschutzprojekt an der Thomas Morus Schule
Was haben Braunes Langohr, Großer Abendsegler und Großes Mausohr gemeinsam? Bei allen drei Tierarten handelt es sich um Fledermäuse, die im Augenblick noch in Osnabrück beheimatet sind. Leider stehen sie genau wie die 12 weiteren einheimischen Fledermausarten auf der „Roten Liste“ der vom Aussterben bedrohten Tiere in Niedersachsen.
Neben dem Einsatz von Insektiziden in der Landwirtschaft, ist der Mangel an sicheren Tagesverstecken einer der Gründe für die Gefährdung der nachtaktiven Insektenjäger. Dies ist vor allem auf das inzwischen perfektionierte Abdichten der Dachböden von Scheunen, Ställen und Wohnhäusern zurückzuführen.
In einem gemeinsamen Projekt mit der Osnabrücker Jägerschaft haben nun Schüler des Wahlpflichtkurses Biologie der Thomas Morus Schule im Honeburger Wald 15 Schutzkästen aus Holzbeton aufgehängt, um Fledermäusen ein sicheres und trockenes Tagesquartier zu bieten. Diese Schutzkästen sehen von Weitem wie gewöhnliche „Nistkästen“ für Vögel aus. Bei genauerem Hinsehen sieht man allerdings, dass die Kästen spezielle Anpassungen an die Bedürfnisse von Fledermäusen haben, so sind die Anfluglöcher quer geöffnet und die Kästen bieten Strukturen, an denen sich die Fledermäuse festkrallen können.
Zusammen mit Walter Galisch von der Jägerschaft Osnabrück und ihrem Biologie lehrer Dr. Markus Huß wurden mit den Schülern geeignete sonnige Standorte ausgewählt, um zu gewährleisten, dass es die Fledermäuse auch schön warm und kuschelig haben. Da Fledermäuse äußerst gesellige Tiere sind, wird durchaus erwartet, dass bis zu 20 Tiere in einem Kasten eine Art Wohngemeinschaft bilden. Im Herbst wird der Erfolg des auf mehrere Jahre konzipierten Projekts, erstmalig kontrolliert. Die Kästen werden dann unter fachkundiger Anleitung geöffnet um beispielsweise zu bestimmen, wie viele und welche Fledermausarten sich einquartiert haben. Diesem Moment fiebern schon alle Beteiligten mit großer Spannung entgegen.