„Gott schuf also den Menschen als sein Abbild; als Abbild Gottes schuf er ihn. Als Mann und Frau erschuf er sie. Gott segnete sie.“ (Gen 1, 26f)
Unseren Erziehungs- und Bildungsauftrag verwirklichen wir auf der Grundlage dieses christlichen Menschenbildes. Dadurch, dass der Mensch Geschöpf Gottes ist, ist ihm seine Menschenwürde verliehen. Deshalb begegnen wir einander höflich, respektvoll, achtsam, tolerant, vertrauensvoll und liebevoll.
Die Feiern des Kirchenjahres, die Gottesdienste, das tägliche Gebet und die Schulfeste fördern das Miteinander von Schüler*innen, Lehrer*innen und Eltern. Diese Stunden und den Wochenanfang betrachten wir als „geschenkte Zeit“ (Bischof Bode), in der keine Kosten-Nutzen-Analyse angestellt wird.
Wir arbeiten mit den Kirchengemeinden, aus denen unsere Schüler kommen, zusammen. Wir fördern die Ökumene. Das Miteinander vieler Religionen erleben wir als Bereicherung.
„Ihr seid zur Freiheit berufen!“ (Gal 5, 13)
Diese paulinische Zusage an die Galater ermutigt uns, Schüler*innen Freiräume zu schaffen für die Persönlichkeitsentwicklung sowie für selbstständiges und eigenverantwortliches Arbeiten. Dazu gehören auch die eigene Organisation der Lernprozesse, Methodentraining und Einübung von Teamarbeit. Die Orientierung aller Schüler*innen durch das Setzen von Schwerpunkten im MINT- und künstlerisch-kreativen Bereich, durch zunehmend digitales Arbeiten und Kollaborieren, durch die Schärfung eines nachhaltigen Blicks auf unsere Umwelt sowie durch eine stete Auseinandersetzung mit beruflichen oder studienorientierten Perspektiven sind uns wichtig.
Die Schüler*innen sollen befähigt werden, in bewusster und freier Wahl zu handeln, d.h. personal, von innen her bewegt und geführt und nicht unter blindem Druck und äußerem Zwang. Die Bindung an Gott ermöglicht Freiheit, denn
„Wo der Geist des Herrn wirkt, da ist Freiheit.“ (2 Kor 3, 17)
Die Entwicklung der Persönlichkeit eines jeden Schüler*in wird in Unterrichtsinhalten und im täglichen Umgang miteinander gefördert und gefordert. Ziel ist der mündige Bürger*in in einer demokratischen Gesellschaft, der durch Gewissensbildung Freiheit erlangt für seine Entscheidungen und sein Handeln. Bei rassistisch, antisemitischen bzw. religiös diskriminierenden Äußerungen oder gewalttätigem Handeln zeigen wir Courage und gehen aktiv dagegen vor.
Individuelles Lernen ist uns wichtig und ermöglicht die Integration von Schüler*innen mit Beeinträchtigungen. Diesen Schüler*innen geben wir Halt und Unterstützung. Wir fördern das soziale Engagement aller Beteiligten aus der tiefen Überzeugung, dass der Wert des Menschen nicht allein durch seine Leistungen bestimmt wird.
Der Namenspatron unserer Schule, Thomas Morus, folgte seinem Gewissen und fand darin seine persönliche Entscheidungsfreiheit. Darin ist er uns Vorbild.
Von ihm können wir lernen, dass Humor und Freude die Bewältigung der Anforderungen des Alltags erleichtern.
„Liebt einander, wie ich euch geliebt habe.“ (Joh 15, 12)
Menschsein gelingt nach christlichen Vorstellungen dann, wenn das eigene Leben auch ein Leben für andere ist. Darum unterstützt die Thomas-Morus-Schule verlässlich seit vielen Jahren ein Straßenkinderprojekt in Brasilien.
Die Eltern haben das Recht und die Pflicht, ihre Kinder zu erziehen und zu bilden. Ihr Erziehungswirken ist so entscheidend, dass es dort, wo es fehlt, kaum zu ersetzen ist. Weil die Verhältnisse heute Erziehung erschweren, verstehen sich Eltern und Lehrkräfte als Partner, solidarisch in ihrer Verantwortung für die Heranwachsenden und in ihrer Sorge um deren Erziehung und Bildung.