Schüler als Techniker in der Osnabrück-Halle

An ihrer Entlassungsfeier in der Osnabrück-Halle nahmen zwei Schüler der Thomas-Morus-Schule jetzt nicht nur teil – sie gehörten gleichzeitig zum Team, das die Technik betreute. Denn im Rahmen eines Projekts mit dem Veranstaltungszentrum lernen Schüler der Technik-AG, Ereignisse wie dieses richtig in Szene zu setzen.

Rund 400 Schüler waren bei der Abschlussveranstaltung der Oberschule dabei. Dabei die Technik zu betreuen, sei eine „Riesenverantwortung“, sagen Fabian Linkemeyer und Lennart Hawighorst aus der Technik-AG – zumal es sich um ihre eigene Entlassungsfeier gehandelt hat. Zusammen mit dem Technikservice des kommunalen Veranstaltungszentrums haben sie die Beleuchtung eingerichtet, sodass die Strahler auf den richtigen Punkt auf der Bühne zeigen, sie haben das Mikro getestet und den Klang optimiert.

Seit Januar kooperieren Osnabrück-Halle und Thomas-Morus-Schule miteinander: Schüler der Technik-AG begleiten den Technikservice bei ausgewählten Veranstaltungen und lernen die Basis des notwendigen Handwerkszeugs. „Wir haben unsere Azubis beauftragt, die Schüler an die Hand zu nehmen und ihnen den Beruf des Veranstaltungstechnikers zu zeigen“, erzählt der Geschäftsführer der Osnabrück-Halle, Jan Jansen.

Mehr Möglichkeiten

„Die technischen Möglichkeiten vor Ort sind weitaus größer als an unserer Schule“, fügt Hendrik Wolters an, Lehrer und Leiter der Technik-AG. Seit 2012 exisitiert die Arbeitsgemeinschaft. Normalerweise kümmern sich die Schüler um Beleuchtung und Ton bei Schulveranstaltungen, etwa wenn Musicals aufgeführt werden oder Karneval gefeiert wird. „Wenn etwas anliegt, sind sie da“, freut sich Wolters.

Lennart und Fabian waren seit der fünften Klasse bis zu ihrem Abschluss Mitglieder der AG. „Am Anfang hatten wir keine Ahnung von Veranstaltungstechnik, wir haben alles dort gelernt“, sagt Lennart. In den vergangenen zwei Jahren lernten die 16-Jährigen dann bereits die neuen AG-Teilnehmer an. Die Jungen beginnen nun beide eine Ausbildung zum Elektriker, danach wollen sie vielleicht noch Veranstaltungstechniker lernen.

Elektriker und Veranstaltungstechniker in einer Person

Diesen Weg rät Jennifer Freund jedem Interessenten. Die 22-Jährige ist im ersten Lehrjahr zur Veranstaltungstechnikern in der Osnabrück-Halle und betreut die Schüler: „Es macht Sinn, erst einmal Elektriker zu lernen.“ Denn die Lehre liefere viele Grundlagen für die Veranstaltungstechnik. Elektriker und Veranstaltungstechniker in einer Person zu sein, findet sie vorteilhaft. Für Schüler der Technik-AG steht die Tür für eine Ausbildung in der Osnabrück-Halle jedenfalls grundsätzlich weit offen, wie Hallen-Chef Jansen zu verstehen gibt.

Dieser Artikel entstammt der NOZ vom 20.06.2017