Die TMS engagierte sich zum zweiten Mal am Anne Frank Tag, einem bundesweiten Aktionstag gegen Antisemitismus und Rassismus. Anne Frank ist eines der bekanntesten Opfer des Holocaust. Bundesweit erinnerten Schüler*innen an über 650 Schulen anlässlich Anne Franks Geburtstag am 12. Juni an das jüdische Mädchen und die Verbrechen der Nationalsozialisten. An der TMS nahmen alle Klassen im Rahmen unseres „Tages der Demokratie“ via Liveschaltung an der zentralen Auftaktveranstaltung an der Gutenberg-Oberschule in Berlin-Lichtenberg teil. 

„Ideale“, so heißt das Motto des Anne Frank Tages 2023. In ihrem Tagebuch schrieb Anne Frank auch über ihre eigenen Ideale wie Gleichheit, Gerechtigkeit und Hilfsbereitschaft und motiviert damit noch heute: »Wie wunderbar ist es, dass niemand auch nur eine Minute zu warten braucht, um die Welt langsam zu verändern!«

Die TMS- Schüler*innen der Klassen 9 arbeiteten im Fach Geschichte zum Geburtstag von Anne mit einer Plakatausstellung, einem Video-Interview mit Jalda Rebling, deren Mutter Lin Jaldati Anne Frank im Konzentrationslager kennengelernt hat, sowie mit weiteren digitalen und analogen Lernmaterialien, die vom Anne Frank Zentrum entwickelt wurden.

In der 9 d diskutierten die Schüler*innen über die Wünsche, Träume und Ideale von Anne und stellten ihre eigenen denen Annes auf einem Plakat gegenüber. Das Ergebnis war eindeutig… die Wünsche, Träume und Ideale der Jugendlichen unterscheiden sich kaum von denen Anne Franks.

Deutlich wurde allerdings, dass Anne in einem ganz anderen geschichtlichen, politischen und kulturellen Kontext aufwuchs, der von der schlimmsten Diktatur bestimmt war, die Deutschland (und die Welt) jemals erlebt hat. Ihre Vorstellungen von „Leben“ konnte sie zu keiner Zeit realisieren, da die Herrschaft der Nationalsozialisten es nicht zuließ.

Ein weiteres Plakat wurde entworfen, auf dem Schüler*innen und Lehrer*innen mit ihrer persönlichen Unterschrift dokumentieren, dass sie alles tun werden, dass Wünsche, Träume und Ideale der jungen Leute heute weitergelebt werden können!

Die Klassen 9a und 9b entwickelten Ideen, wie die Wanderausstellung „Ideale“ thematisch jüngeren Schüler*innen (Fünft- und Sechstklässlern) vermittelt werden könne.

Wichtige Anknüpfungspunkte für eine Führung durch die Ausstellung waren u.a. die Fragen, welche „Ideale“ heute unser Tun und Handeln bestimmen, welche dies zur Zeit des Nationalsozialismus und des Holocaust waren und wie sie das Leben von Anne Frank und zwei ihrer Begleiter/-innen beeinflusst haben.

Victor Kugler half seinen jüdischen Freunden, riskierte sein Leben und konnte dem Naziregime entfliehen.

Lin Jaldati, die im niederländischen Widerstand tätig war und sich mit ihrer Familie ebenfalls vor den Nazis versteckt hat, war gemeinsam mit Anne in den Konzentrationslagern Westerbork, Auschwitz und Bergen-Belsen. Die Musikerin überlebte und erinnerte über viele Jahre an die Shoah und das Schicksal von Anne Frank.

Die anschaulich gestalteten Plakate, zusätzliche und auch selbsterstellte Materialien (Postkarten, eine Anne-Frank-Zeitung, selbstgestaltete Exponate), aber auch die vielfältigen virtuellen Ansichten des Hinterhauses vermittelten den jüngeren Schülerinnen und Schülern neu zu entdeckende Perspektiven und Einblicke in das Leben der Familie Frank.

Alle Ergebnisse der Klassen 9 wurden in der Vollversammlung am 26. Juni der Schülerschaft der TMS vorgestellt. Das Ziel des Anne Frank Tages 2023, die Schüler*innen über das Thema »Ideale« zu motivieren, sich gegen Antisemitismus und Rassismus und für eine vielfältige und demokratische Gesellschaft einzusetzen, wird bei uns an der TMS nicht aus den Augen verloren! Wir sind „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ und arbeiten täglich daran, diesem Anspruch gerecht zu werden!