Im Deutschunterricht der Klasse 8d entstand im März die Idee zum Vorlesen in die umliegenden Kindergärten, Seniorenheime und Grundschulen zu gehen, mit dem Ziel, die eigene Lesefähigkeit zu verbessern, das soziale Miteinander zu fördern, Empathie zu entwickeln und endlich wieder mit Menschen in Kontakt zu kommen.
Gesagt – getan! So entwickelte sich in wenigen Wochen das Vorlese-Projekt in Zusammenarbeit mit der Grundschule Haste, der KiTa Rasselbande, dem St. Antonius Kindergarten, der Tagespflege St. Angela und dem Seniorenheim SenVital.
Alle Einrichtungen waren begeistert von der Idee und empfingen die Jugendlichen mit offenen Armen. Nach einer kurzen Vorbereitung gingen viele Schülerinnen und Schüler sehr motiviert und selbstbewusst los. Natürlich gab es auch einige verhaltene Achtklässer:innen, für die es ein großes Stück Mut bedeutete, sich in einer Einrichtung mit fremden Menschen vorzustellen und ihre Lesekompetenz unter Beweis zu stellen.
In einer zunehmend digitalisierten Welt nehmen sich die Schülerinnen und Schüler der Klasse 8d der Thomas-Morus-Schule Zeit zum Vorlesen. Bücher, Zeitungen, Gedichte und Geschichten werden neu entdeckt und sind plötzlich gar nicht mehr so langweilig. Quasi ganz nebenbei verbessern sie ihre eigene Lesefähigkeit. Sie achten auf ihre Betonung, Aussprache und Lesegeschwindigkeit. Langsam und laut vorzulesen und das vor einem „fremden“ Publikum beschreiben viele der Jugendlichen in ihren Portfolios als großen Gewinn.
Die gemeinsame Zeit in den verschiedenen Einrichtungen hat die Schülerinnen und Schüler der Thomas-Morus-Schule mit den Menschen in der Umgebung wieder ein bisschen näher zusammengebracht. Verantwortung übernehmen, empathisch miteinander umgehen, einander zuhören, miteinander ins Gespräch kommen – all diese wertvollen Erfahrungen nehmen die Jugendlichen mit. Alle Beteiligten freuen sich über die gemeinsame und sehr bereichernde Zeit.